EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung Durch die schachbrettartige Anordnung der Stadt Mannheim auf einer Landzunge zwischen Rhein und dem Neckar war die Festlegung des Standorts für einen Bahnhof besonders problematisch. Auch ließen die Überschwemmungsgebiete beider Flüsse eigentlich keine Bebauung einer Bahnhofsanlage zu. Nachdem die meisten Standortvarianten nicht infrage kamen, wurde am 28. November 1839 per Dekret beschlossen, den Bahnhof südöstlich der Stadt vor dem Heidelberger Tor in der Nähe der „Hasenhütte“ zu errichten. Die Erdarbeiten für den Mannheimer Bahnhof begannen bereits am 2. Dezember 1839. Am 12. September 1840 wurde der Kopfbahnhof feierlich eingeweiht. Er lag an der Strecke nach Heidelberg, auf der täglich vier Zugpaare verkehrten. Der Bahnhof verfügte über vier Gleise, zehn Weichen und zwölf Drehscheiben sowie weitere diverse Gebäude.

Das Empfangsgebäude Mannheim

Das Stationsgebäude, nach Plänen von Friedrich Eisenlohr errichtet, war ein für die Zeit typischer Kopfbahnhof. Schwerpunkt war die zweischiffige „Perronhalle“ mit einem im Nordosten entstandenen schmalen Empfangsgebäudetrakt. In ihm gab es eine längsseitig durchgehende Vorhalle, zwei Wartesäle sowie Fahrkarten- und Gepäckexpedition. Kopfseitig gab es vier Drehscheiben und einen „Ladeperron“ für Wagen, Güter und Vieh. Die südliche Bahnhofseinfahrt wurde durch zwei rechtwinklig zu den beiden Hauptgleisen angeordnete Maschinenhäusern umrahmt. An der Westseite befanden sich Kohlemagazine und Wagenschuppen mit Waage, an der Ostseite lagen Betriebs- und Lagerräume und ein zweistöckiges Wohngebäude für den Bahnhofsvorsteher sowie für weitere Bahnbeamten. Ein Güterschuppen war nicht vorhanden. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1844 führten die Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad. St. B.) den allgemeinen Güterverkehr ein. Neben dem Personenbahnhof entstand am Heidelberger Tor bis 1847 ein Güterbahnhof. 1845 wurde der Bahnhof erweitert. Dabei entstand auch ein Güterschuppen neben dem Personenbahnhof. Die Zweckbauten wurden aus Ziegeln errichtet, Sockel und Gesimse sowie Fenster- und Türrahmen aus farbigem Sandstein gefertigt. Die Dächer waren mit Schiefer gedeckt. Am 1. August 1846 eröffnete die Main-Neckar-Bahn (MNB) ihre Strecke von Frankfurt am Main über Friedrichsfeld nach Heidelberg. Am 8. November 1854 entstand eine Gleisverbindung (Ringbahn) zum Rheinhafen. 1855 glich die Bad.St.B. sein Schienennetz auf die Spurweite 1430 mm an. Am 10. August 1867 wurde die zweigleisige Rheinbrücke nach Ludwigshafen fertiggestellt. Am 4. August 1870 ging die 61,098 Kilometer lange Strecke nach Karlsruhe in Betrieb. Im Oktober 1870 zerstörte ein Unwetter den Bahnhof fast völlig. 1874 begannen die Bauarbeiten für ein neues Empfangsgebäude, dass am 14. November 1876 eingeweiht wurde.

Das zweite Empfangsgebäude

Der neue Durchgangsbahnhof nach Plänen von Oberbaurat Helbig war ein Gemeinschaftsbahnhof der Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad. St. B.) und der Königlich Preußische und Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen (K. P. u. G. H. St. E.) im Stil der italienischen Hochrenaissance. Das fünfteilige, symmetrisch gegliederte Bauwerk in Seitenlage besaß ein Triumpfbogenmotiv an der Fassade der Eingangshalle und Rundbögen zwischen antiker Pilasteranordnung. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1877 entstand eine Verbindung zum Zentralgüterbahnhof. 1879 wurde die Gleisverbindung zum Rheinhafen zurückgebaut. Durch Umbauten zwischen 1906 bis 1910 wurde die Kuppel und das Attikageschoss des Eingangsgebäudes bei Umbauten verändert. 1909 bis 1913 wurden die Gleisanlagen um drei Gleise nebst Gepäckbahnsteig erweitert und alle Bahnsteige mit einer Halle überdacht. Zwischen 1927 und 1929 verlagerte man das Bahnhofsgebäude um 10 Meter Stadt einwärts und baute die Fassade im zeitgemäßen Baustil um. Am 28. August 1929 wurde der Umbau eingeweiht. Zwischen 1941 und 1945 trafen mehrfach Bomben den Bahnhof und zerstörten ihn. Der Wiederaufbau zog sich nach dem Krieg bis 1956 hin. Das Empfangsgebäude wurde stark vereinfacht hergestellt und teilweise aufgestockt. 1958 elektrifizierte die Deutsche Bundesbahn (DB) den Bahnhof. Dadurch bedingt wurde die Bahnsteighalle abgerissen und die Bahnsteige neu überdacht. 1979 begannen weitere Umbaumaßnahmen für den ICE-Betrieb. Am 2. Juni 1991 eröffnete die Deutsche Bahn AG die Schnellfahrstrecke von Mannheim über Vaihingen nach Stuttgart. Was hat sich verändert, was ist geblieben Am 2. Juni 1991 eröffnete die Deutsche Bundesbahn (DB) die Schnellfahrstrecke von Mannheim über Vaihingen nach Stuttgart. Mannheim Hauptbahnhof gehört heute zu den wichtigsten ICE-Knotenpunkten der Deutschen Bahn AG (DBAG). Zwischen 1999 und 2001 entkernte die DBAG das Empfangsgebäude und errichtete hinter der Fassade ein völlig neues Gebäude.
Bilder Mannheim
Bahnhof 1840
Bahnhof von 1876
Luftaufnahme
Bahnhof von 1875 Bahnhof 1840 Filmbild Mannheim Hbf

Hauptbahnhof Mannheim

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