Bau und StreckeneröffnungDie Bauarbeiten an der Rhein-Main-Bahn begannen im Herbst 1856. Die Planung sah einen zweigleisigen Ausbau vor.Die erste 33,96 km lange Teilstrecke von Mainz nach Darmstadt wurde am 1. August 1858 für den Personenverkehr und am 18. November 1858 für den Güterverkehr in Betrieb genommen. Die zweite Teilstrecke nach Aschaffenburg wurde am 15. November 1858 eröffnet. Der planmäßige Verkehr auf der Gesamtstrecke begann am 27. Dezember 1858.Erst mit der Eröffnung einer Eisenbahnbrücke über den Rhein 1862 war der Eisenbahnverkehr zwischen dem Großherzogtum Hessen und dem Königreich Bayern möglich geworden.
Das Empfangsgebäude Mainz-Bischofsheim
Das erste Empfangsgebäude (Bischofsheim) von 1858 ist ein dreigeschossiger Sandsteinbau, dessen eingeschossige Seitenflügel 1870 angebaut wurden. Im Bahnhof gab es eine Lokstation mit Lokschuppen, Drehscheibe und Kohlelager, sowie mehrere Brunnen. Gegenüber dem Stationsgebäude war ein Holzlager mit Verladerampe gebaut worden.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1871 wurde das zweite Gleis auf der Gesamtstrecke verlegt. •Am 3. Januar 1863 wurde die 23,6 km lange Strecke von Mainz-Bischofsheim zur hessischen Landesgrenze und weiter nach Frankfurt-Goldstein fertiggestellt (Mainbahn). Das zweite Empfangsgebäude1904 entstand im Zuge des Baus einer Umgehungsbahn ein großer Güterbahnhof. Ein neuer Personenbahnhof wurde ca. 500 Meter weiter östlich errichtet. Das alte Empfangsgebäude ist bis heute am Güterbahnhof erhalten geblieben. Das neue, aus massivem Mauerwerk, im Jugendstil gebaute und verputzte Empfangsgebäude (Bischofsheim (Hessen)) ist noch heute in Betrieb. Im Stationsgebäude gab es einen Durchgang über eine Brücke zu den darunter liegenden Bahnsteigen. Der Durchgang diente als Schalterhalle, in der sich ein Fahrkartenschalter und eine Gepäckannahme befanden. Der Wartesaal und eine Bahnhofsgaststätte wurden in den Seitenflügeln untergebracht. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1912 baute man am Güterbahnhof einen 19 m hohen Wasserturm, der erhalten geblieben ist. Am Stationsgebäude entstanden im Laufe der Zeit zahlreiche Anbauten.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDie beiden Empfangsgebäude sind bis heute erhalten und stehen unter Denkmalschutz. Das Empfangsgebäude wurde im Jahr 2000 von der Gemeinde Bischofsheim in seinen Originalzustand zurückgebaut und modernisiert.
Planung und KonzessionDer Staatsvertrag zwischen dem Großherzogtum Hessen und dem Königreich Bayern vom 28. März 1852 und durch Hessische Konzession vom 3. März 1856 war die Grundlage zum Bau einer Stecke von Mainz nach Aschaffenburg. Die private Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft erhielt am 3. Januar 1856 die Konzession (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1856 Nr 5 Seite 49) zum Bau und Betrieb einer Bahnstrecke von Mainz nach Darmstadt.Mit Hessischer Konzession vom 15. August 1861 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1862 Nr 5 Seite 42) und der Konzession der Freien Stadt Frankfurt vom 17. Januar 1862 (Amtsblatt der Freien Stadt Frankfurt Jahrgang 1862 Nr 14 Seite 101) erhielt die Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Mainz nach Frankfurt.