EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Großschwabhausen

326,00
Bau und Streckeneröffnung Die Bauarbeiten an der strecke begannen 1873. Die 67,9 Kilometer lange Gesamtstrecke der Weimar- Geraer Eisenbahn-Gesellschaft wurde am 29. Juli 1876 in Betrieb genommen. Die Kreuzungsstation war der Betriebsmittelpunkt der „Holzlandbahn“. Sie befand sich auf der Wasserscheide von Saale und Ilm und war die höchste Stelle der Strecke. Dadurch bedingt mussten Schublokomotiven von Mellingen und Jena kommend eingesetzt werden.

Das Empfangsgebäude Großschwabhausen

Das traufenständige, zweistöckige Backsteingebäude mit beidseitigem Giebelrisalit (ein Bauteil, dass aus der Fassade vorspringt) besaß ein Satteldach. Gurtgesimse (an Fassaden, das zwischen den Geschossen liegt) trennten die Stockwerke optisch. Das Erdgeschoss besaß Rundbogen Fenster- und Türen das Obergeschoss Segmentbogenfenster. Am Westgiebel war ein Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe aus Backstein angebaut worden. Im Erdgeschoss befanden sich die Warteräume, der Fahrkarten- und Gepäckschalter, eine Bahnhofsgaststätte sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss waren Wohnungen für die Bahnbediensteten entstanden. Die Gleisanlage bestand neben dem Hauptgleis, aus einem Umfahrgleis sowie einem Freiladegleis zum Güterschuppen. Der Haus- und Zwischenbahnsteig waren aufgeschüttet. Ein Fachwerkwaagehaus, eine Wasserstation und ein zweistöckiges Eisenbahnerhaus mit Satteldach im Osten ergänzten die Bahnhochbauten. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1890 wurde im Bahnhof ein drittes Gleis verlegt und eine Drehscheibe installiert. 1895 änderte die Bahn den Bahnhofsnamen von Schwabhausen in Großschwabhausen. Um 1900 wurde die Drehscheibe zurückgebaut und die Wasserstation aus dem Betrieb genommen. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die Strecke zweigleisig ausgebaut. 1896 erwarb der preußische Staat die Weimar-Geraer Eisenbahn-Gesellschaft. 1920 verlegte die Reichsbahn einen Gleisanschluss zu einem Düngemittelbetrieb. Dabei entstanden zwei Stellwerksbauten in den Bahnhofsköpfen. Ende der 1960er-Jahre wurde der Stückgutverkehr eingestellt. In den 1970er-Jahren wurde das Stationsgebäude renoviert, ausgebaut und verputzt. Am 22. Oktober 2002 wurden die beiden Stellwerke aus dem Betrieb genommen. 2016 wurde die Strecke zwischen Weimar und Großschwabhausen zweigleisig ausgebaut und neue Außenbahnsteige ca. 200 Meter weiter östlich errichtet. Was hat sich verändert, was ist geblieben Der Umbau in den 1970er-Jahren hat das Empfangsgebäude bis zu Unkenntlichkeit verändert. Zwischen dem Stationsgebäude und dem zweistöckigen Eisenbahnerwohnhaus gab es noch zwei separate Backsteingebäude. Das Größere hat einen zweistöckigen, giebelständigen Hauptbau, mit jeweils einem traufenständigen, einstöckigen Anbau, dessen westlicher Gebäudeteil um einen Fachwerkanbau erweitert wurde. Es wäre denkbar, dass dieses Gebäude ab 1876 zunächst als Stationsgebäude genutzt wurde. Bei dem kleineren Backsteinbau östlich davon handelt es sich um einen Viehstall. Der Güterschuppenanbau sowie die östlichen Gebäude sind in ihrem Urzustand weitgehend erhalten.
Filmbild Großschwabhausen
Bilder Schwabhausen
Bahnhof 1908
Luftaufnahme
Bahnhof um 1934
Bahnhof 1908 Bahnhof um 1934 Planung und Konzession Weimar - Gera Weimar Gera Hbf ahnbauten B Güterschuppen