Bau und StreckeneröffnungDie Planungsarbeiten der Strecke Weimar - Gera wurden im Sommer 1872 abgeschlossen. Die Bauarbeiten begannen 1873. Die 67,9 Kilometer lange Gesamtstrecke der Weimar-Geraer Eisenbahn-Gesellschaft wurde am 29. Juli 1876 in Betrieb genommen.
Das Empfangsgebäude Mellingen (Thür)
Das zweistöckige Backsteingebäude mit Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) auf T-förmigem Grundriss in Seitenlage besaß im Osten einen Fachwerkanbau für den Güterschuppen und einen traufenständigen, einstöckigen Anbau mit Satteldach auf der westlichen Gebäudeseite. Die Eingänge an Stadt- und Gleisseite verfügten über Rundbogenfenster und Türen, alle anderen hatten Segmentbogen. Gurtgesimse (an Fassaden, dass zwischen den Geschossen liegt) teilen optisch die Stockwerke. Die Dachgiebel der Satteldächer besaßen geschnitzte Dachtragwerke. Im Erdgeschoss gab es einen Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss waren Wohnräume für den Stationsvorsteher entstanden.Ein Stellwerksgebäude im Ostkopf auf L-Förmigem Grundriss mit Walmdach kam erst später hinzu.Die Gleisanlage bestand neben dem Hauptgleis aus zwei Umfahrgleisen sowie einem Ladegleis zum Güterschuppen. Der Haus- und Zwischenbahnsteig waren aufgeschüttet.Für den Güterverkehr war der Bahnhof nur eingeschränkt nutzbar, da er keine Kopframpe (OK) besaß. Er gehörte 1938 zur RangklasseIV.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1937/38 wurden aufgrund der Bauarbeiten für die Autobahn Dresden - Eisenach im Bahnhof die Gleisanlage um mehrere Abstellgleise erweitert.•Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stelle zweigleisig ausgebaut.•1965 wurde der Güterverkehr eingestellt und 1967 die Gütergleise zurückgebaut.•Anfang der 2000er-Jahre wurde die Fahrkartenausgabe geschlossen und der Bahnhof zum Haltepunkt zurückgestuft.•Das Stellwerk wurde am 27. Oktober 2002 aus dem Betrieb genommen. Das Gebäude verkaufte die Deutsche Bahn AG (DBAG) an eine Privatperson.•2016 wurde die Strecke zwischen Weimar und Großschwabhausen zweigleisig ausgebaut und die Bahnsteige erneuert. Dabei entstand ein Personentunnel mit überdachtem Treppenabgängen zum Außenbahnsteig.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude mit Güterschuppen wurde vom Käufer um ein Stockwerk erhöht und mit modernen Rechteckfenstern versehen. Das Stellwerksgebäude wurde in das Erdgeschoss integriert. Der einstöckige Anbau besitzt nur noch im Dachbereich kleinere Fenster.Das ursprüngliche Stationsgebäude wurde in die Umbauarbeiten mit einbezogen. Dadurch ist es nur noch schwer zu erkennen.
Bahnhof um 1930
Luftaufnahme
Bilder Mellingen
Mellingen (Thür) - Hp - UMENM : 68D2 : SD41-Mai19
Planung und KonzessionDurch Sachsen-Meininger Konzession vom 8. Juni 1872 (Sachsen-Weimar Regierungsblatt Jahrgang 1872 Seite 321), Sachsen-Altenburg Konzession vom 8. Juni 1872 (Sachsen-Alenburg Gesetzsammlung Jahrgang 1872 Seite 94), Konzession Reuß j.L. Jahrgang 1872 Seite 83) erhielt die Weimar-Geraer Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Weimar - Jena West - Göschwitz - Gera Hbf.Zur Durchführung der Strecke wurde der Staatsvertrag zwischen Sachsen-Weimar, Sachen-Altenburg und Reuß j.L. vom 26. März 1872 (Gesetzsammlung für Sachsen-Altenburg Jahrgang 1872 Seite 95) abgeschlossen.Der Übergang in preußisches Staatseigentum erfolgte auf Grund des Vertrages zwischen Preußen und der Direktion der Weimar-Geraer Eisenbahn-Gesellschaft vom 31. Mai 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895 Nr 31 Seite 315)