Bau und StreckeneröffnungBei der Eröffnung der ersten Badischen Eisenbahnlinie mit 1600 mm Spurweite zwischen Mannheim und Heidelberg am 12. September 1840 entstand auch das Stationsgebäude Friedrichsfeld (Baden) Süd mit einem hellen Putzbau als Stationsgebäude (nicht zu verwechseln mit der heutigen S-Bahn-Station Süd). Die Main-Neckar-Eisenbahn-Gesellschaft MNB wurde als gemeinsame Staatsbahn (Kondominalbahn) der Freien Stadt Frankfurt sowie des Großherzogtums Baden und des Großherzogtums Hessen gemeinsam betrieben.Die 87,5 Kilometer lange Main-Neckar-Bahn von Frankfurt (Main) über Friedrichsfeld nach Heidelberg wurde am 1. August 1846 für den Personen- und am 9. August 1847 für den Güterverkehr von der (MNB) in Betrieb genommen. Die Strecke nach Heidelberg verlief parallel zur bestehenden Breitspurbahn zwischen Mannheim und Heidelberg. Der direkte Anschluss nach Mannheim erfolgte durch die parallel verlaufende „Normalspurstrecke“ von Friedrichsfels.Zu dieser Zeit gab es in der damals selbständigen Gemeinde den Bahnhof Friedrichsfeld (Baden) Süd in dem einmal täglich ein Zug hielt. Um nach Mannheim zu kommen baute die MNB ein Normalspurgleis parallel zum Breitspurgleis. Da die Spurweite der Gleise nicht einheitlich war (Baden 1600 mm, MNB 1430 mm) wurde der Zug in Friedrichsfeld (Baden) Süd geteilt. Der vordere Zugteil fuhr nach Heidelberg, der hintere Teil fuhr nach Mannheim.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1855 glich die Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad.St.B.) sein Schienennetz auf die Spurweite 1430 mm an.•1862 verlegte die MNB das zweite Streckengleis auf der Gesamtstrecke. •Um 1870 entstand das erste Stationsgebäude als „Badischer Bahnhof“ bezeichnet in Friedrichsfeld, der an der heutigen S-Bahn Haltestelle Friedrichsfeld Süd lag.•Am 1. Juni 1880 eröffnete die MNB die 7,5 Kilometer lange Verbindungsbahn zwischen Friedrichsfeld und Schwetzingen als Fortsetzung der Main-Neckar-Bahn. Dafür wurde ein Viadukt über der Strecke Mannheim-Heidelberg errichtet, die man um 50 Zentimeter tiefer legte.•Im Mai 1880 entstand das Empfangsgebäude Friedrichsfeld Nord sowie ein Lokschuppen für sechs Lokomotiven und eine Drehscheibe. Die Gleisanlage wurde deutlich nach Norden erweitert und das alte Planum um 1,25 Meter erhöht. Im Stationsgebäude entstand eine Centralweichenstellung.•Ursprünglich hieß der Bahnhof einfach nur „Friedrichsfeld“. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde er in Friedrichsfeld (Main-Neckar-Bahn) geändert.
Das Empfangsgebäude Friedrichsfeld Nord
Das traufenständige, zweistöckige Gebäude von 1879/80 mit flachem Walmdach besaß auf Orts- und Gleisseite einen Giebelrisalit (ein Bauteil, dass aus der Fassade vorspringt) in denen sich die Zugänge ins Gebäude befanden. Die Dachgiebel hatten hölzerne Verzierungen. An den Giebelseiten, des aus rotem Sandstein errichteten badischen Gebäudes befand sich der Stationsname auf verschnörkeltem Rahmen (sonst nur an Württembergischen Empfangsgebäuden üblich). Gurt- und Dachgesimse gliederten die Stockwerke. Die Fenster beider Stockwerke besaßen gekuppelte Segmentbogenfenster mit rotem Sandsteinrahmen. An der Gleisseite hatte das Bauwerk einen breiten aus der Flucht springenden Risalit, dessen Obergeschoss aus Fachwerk mit großen Fenstern als Centralstellwerk der ausgedehnten Gleisanlage diente.Im Erdgeschoss gab es einen Vorraum, von dem die Warteräume sowie der Fahrkarten- und Gepäckschalter erreichbar waren. Weitere Diensträume ergänzten die Räumlichkeiten. Im Süden lag das Treppenhaus zum Obergeschoss (Die Tür ist heute zugemauert) wo sich weitere Diensträume befanden.Neben dem Hausbahnsteig gab es einen befestigten Mittelbahnsteig.Mit etwas Abstand war ein zweistöckiges Wohngebäude für die Bahnbeamten entstanden, dass noch heute existiert.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Die MNB wurde 1902 verstaatlicht. •Im Dezember 1920 erhielt der Bahnhof die Bezeichnung „Friedrichsfeld (Baden)“.•Alle Länderbahnen wurden zum 1. April 1920 verstaatlicht und später in die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) eingegliedert.•Zum 1. Januar 1921 wurde der Bahnhof in „Friedrichsfeld (Baden) Nord“ umbenannt. •Zum 7. Oktober 1934 benannte die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) den Bahnhof in „Mannheim-Friedrichsfeld“ um.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas symmetrische Empfangsgebäude wurde 1915 durch einen Neubau weiter nördlich ersetzt und aus dem Betrieb genommen. Das Gebäude baute die Bahn zum Wohnhaus um und entfernte den großen Risalit auf der Gleisseite. Nach dem Verkauf erhielt es einen roten Anstrich. Ein Eisenbahnerwohnhaus von 1880, befindet sich hundert Meter südlich des Stationsgebäudes und ist noch erhalten.Weitere Informationen zum Bahnhof nach 1934 gibt es unter Neu-Edingen Friedrichsfeld.
Planung und KonzessionDurch Badisches Gesetz vom 29. März 1838 (Badisches Staats- und Regierungsblatt XIV vom 2. April 1838 Seite 212) erhielt Baden die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Mannheim Hbf - Friedrichsfeld (Baden) Süd - Heidelberg Hbf.Die Strecke, deren Spurweite ursprünglich 1,600 Meter betrug wurde in den Jahren 1854 und 1855 auf Regelspur umgebaut.Durch Staatsvertrag zwischen Baden, Hessen und der Freien Stadt Frankfurt vom 25. Februar 1843 (Hessisches Regierungsblatt 1843 Nr 13 Seite 145 und Badisches Staats- und Regierungsblatt 1843 Nr X Seite 91) erhielt Hessen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Heppenheim (Bergstraße) - Weinheim - Mannheim - Friedrichsfeld - Bezirksgrenze - Heidelberg Hbf.Durch Vereinbarung zwischen Preußen, Baden und Hessen vom 18. Mai 1878 (Badisches Gesetz- und Versammlungsblatt Jahrgang 1878 Nr XX Seite 150) erhielten die Badischen Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Friedrichsfeld (Baden) Nord - Bezirksgrenze Schwetzingen.