EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Marbach (Neckar)

Bau und Streckeneröffnung Schon 1871 verfolgte der Minister Freiherr von Varnbühler Pläne, der einen Streckenzweig zwischen Bietigheim und Backnang zu vorsah. Am 8. Dezember 1879 wurde die 25,7 Kilometer lange und eingleisige Strecke als Streckenast der „Murrtalbahn“ von Backnang über Marbach (Necker) nach Beihingen-Heutigheim, dem heutigen Freiberg (Neckar) und weiter nach Bietigheim (heute Bietigheim-Bissingen („kleine Murrtalbahn“ verlief). Der Abschnitt zwischen Freiberg (Neckar) und Bietigheim wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und nicht wieder in Betrieb genommen. Der Bahnhof lag im Norden der Geburtsstadt Friedrich Schillers und 60 Meter über dem Neckartal an der „Schwäbischen Weinstraße“.

Das Empfangsgebäude Marbach (Neckar)

Das zweieinhalbstöckige, auf H-förmigen Grundriss errichtete Stationsgebäude in Seitenlage war nach Plänen des Hochbauinspektors Krauß von 1877 errichtet worden. Das Gebäude besaß beidseitige Seitenrisalite (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt) mit flachgezogenen Walmdächern. Der Mittelteil hatte ein Satteldach. Das Erdgeschoss bestand aus Muschelkalkquadern mit Rundbogenfenstern und Türen mit Bogenquaderungen, die Obergeschosse wurden aus Backstein gemauert. Ein Gurtgesims (an Fassaden, das zwischen den Geschossen liegt) verlief über dem Erd- und dem Obergeschoss. Es besaß Rechteckfenster, mit Segmentbogenrahmen, das Halbgeschoss Rechteckrahmen. Die Gebäudekanten der Obergeschosse verfügten über Lisene (Mauerstreifen). Das Erdgeschoss besaß zwei einstöckige Pavillons aus Muschelkalk mit flachem Satteldach sowie einen Güterschuppen. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Am 15. Oktober 1881 ging die eingleisige Sekundärbahn zwischen Freiberg (Neckar) und Ludwigsburg in Betrieb. 1894 wurde das erste Teilstück der schmalspurigen „Bottwartalbahn“ nach Heilbronn-Pfühl führte in Betrieb genommen. Die Schmalspurbahn besaß Umladeanlagen und Rollbockgruben im Bahnhof. Am 29. September 1966 wurde der Personenverkehr auf der „Bottwartalbahn“ eingestellt. 1968 wurden die Gleise auf Normalspur umgestellt, um den Anschluss zum Kraftwerk in Steinheim befahren zu können. Der Güterverkehr nach Steinheim endete 1989. Mit Eröffnung der S-Bahn am 28. September 1980 wurde das Stationsgebäude renoviert. Dabei erhielten die Fenster neue Fensterläden. Ein Pavillon wurde entfernt um durch eine Überdachung mit Treppenabgang zum Personentunnel Platz zu machen. 2021 führte die Deutsche Bahn AG (DBAG) Modernisierungsarbeiten am Stationsgebäude durch. Dabei wurden die Fenster und Türen sowie der Sandsteinsockel erneuert. Die Obergeschosse erhielten einen neuen Anstrich. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude und der Güterschuppen sind in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. Das Stationsgebäude steht unter Denkmalschutz.
Filmbild Marbach (Neckar) 223,00
Die Eisenbahn “kam” am 8. Dezember 1879 nach Marbach (Neckar). Also 44 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Marbach (Neckar) hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2020 waren es 15.833 Einwohner).
Planung und Konzession
Bahnhof 1879
Luftaufnahme
Bilder Marbach (Neckar)
Bahnhof 1879 Backnang - Bietigheim-Bissingen Backnang Bietigheim-Bissingen