Bahnstation Messel

au und Streckeneröffnung Der 43,76 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Darmstadt und Aschaffenburg wurde von der Hessische Ludwigsbahn (HLB) am 18. November 1858 für den Güterverkehr in Betrieb genommen. Am 27. Dezember 1858 folgte der Personenverkehr und damit die 77,7 Kilometer lange Gesamtstrecke. Die Betriebsstelle wurde am 15. November 1858 für den Güterverkehr und am 25. Dezember 1858 für den Personenverkehr eröffnet. Es gab wahrscheinlich ein provisorisches Stationsgebäude. Bereits 1859 begann der Abbau von Erz in der Raseneisenerzgrube Messel. Dabei entdeckte man 1880 Ölschiefer, der dann von der Gewerkschaft Messel abgebaut wurde.

Das Empfangsgebäude Messel

Der traufenständige Typenbau auf L-förmigem Grundriss mit Satteldach aus hellem Sandstein errichtet, war durch ein drittes Stockwerk erhöht worden. Das 1870 eröffnete Stationsgebäude lag zwei Kilometer östlich außerhalb des Ortskerns. Gurtgesimse (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt) und rechteckige Fensterrahmen aus rotem Sandstein gliederten die Fassade. Im Erdgeschoss waren ein Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter, einem Treppenhaus zu den Obergeschossen sowie weitere Diensträume entstanden. In den Obergeschossen befanden sich Wohnungen. Ein Güterschuppen mit Seiten und Kopframpe ergänzte die Bahnhochbauten. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Ausbauten oder Änderungen • 1897 wurde durch Bildung der Königlich Preußische und Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen (K. P. u. G. H. St. E.) die HLB und damit die Rhein-Main-Bahn verstaatlicht. • 1905 wurde die Strecke zwischen Bischhofsheim (heute Mainz) und Babenhausen durch „Fernsprecher“ ausgerüstet. Der Bahnhof erhielt ein Stellwerksgebäude (Stellwerk 3). • 1954 wurde ein Stellwerksanbau auf dem Hausbahnsteig in Betrieb genommen, der das alte Stellwerk ersetzte. Das Stellwerkgebäude wurde später abgerissen. • Zwischen 1957 und Mai 1960 installierte die Deutsche Bundesbahn (DB) eine Oberleitung auf der Strecke. • Ab dem 1. November 2003 schloss die Deutsche Bahn AG (DBAG) den Fahrkartenschalter und bot das Stationsgebäude zum Verkauf an. • 2019 begannen umfassende Modernisierungsarbeiten im Bahnhof. Dabei wurde das dritte Gleis zurückgebaut, um Platz für einen neuen Außenbahnsteig zu schaffen. • 2020 wurde das Stellwerk auf dem Hausbahnsteig aus dem Betrieb genommen und mit Holz verschalt. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude ist in einem passablen Zustand und steht unter hessischem Denkmalschutz. Es wird als Künstlerbahnhof genutzt. Der Güterschuppen wurde abgerissen.

Bahnhof um 1955

Luftaufnahme